Germany

Germany West
(Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West)), 1945 -1990

Peter Biesalski (Mainz) und Odo von Arentsschild (Berlin West)

Taken from Gutzmann-Festschrift (1980), updated by the same authors in the abstract

Abstract
Die deutsche Phoniatrie der Nachkriegszeit - hier. bezogen auf die damalige Bundesrepublik Dcutschland und West-Berlin - entwickelte sich zunächst in weitgehender Abhängigkeit vom „Mutterfach“, der HN0-Heilkunde. Die Phoniater der Pionierzeit verstanden sich als Nachfolger der Begründer der Stimm- und Sprachheilkunde der ersten Jahrhunderthälfte. Sie schufen mit sehr bescheidenen Mitteln phoniatrische Zellen an HNO-Kliniken, um den ungezählten Patienten mit Stimm- und Sprachstörungen sowie den hörbehinderten Kindern ärztlich helfen zu können.

In Berlin (West), Erlangen, Heidelberg, Mainz, Hamburg, Freiburg, Marburg München., Münster. Tübinger später auch in Würzburg, Göttingen, Krefeld, Giessen, Aachen, Saarbrücken, Frankfurt/M., Ludwigshafen, Mannheim, Regensburg, Hannover und Ulm entstanden weitere phoniatrische Zentren aus kleinsten Anfängen unter der Leitung von zumeist habilitierten Phoniatern, in Einzelfällen zu selbstandlgen Abteilungen heranwachsend. In Mainz wurde 1969 unter P. Biesalski die erste phoniatrische „Klinik für Kommunikationsstörungen“ mit Lehrstuhl errichtet. Hierher gehört auch, dass H. Gutzmann d.J. 1964 in West-Berlin die erste staatlich anerkannte Logopädenlehranstalt im deutschen Sprachraum nach dem Krieg gründete und damit das Berufsbild der Logopäden initiierte.

Das rasche Wachstum der Phoniatrie verlief jedoch nicht ohne erhebliche Widerstande, so anfangs von Seiten der Otolaryngologie - wegen Ablehnung der vollen Eigenständigkeit der Phoniatrie - aber auch von der Behinderten-pädagogik, die eigene Therapieansprüche hatte. Demgegenüber nahm das Interesse der. Ärzteschaft (besonders der niedergelassenen Hals-Nasen-Ohren- und Kinderärzte sowie der Neurologen) ständig zu, mit deren reger Teilnahme an phoniatrischen und pädaudiologischen Fortbildungen und Tagungen.

Die Fortschritte der Phoniatrie waren gekennzeichnet vom Willen zur Verselbständigung als definiertes medizinisch-klinisches Fach mit Universitätsrang, weiter vom Wunsch nach Integration der Pädaudiologie in das Fach „Phoniatrie“ und vom Bestreben nach Interdisziplinarität im Kreis der wesensverwandten, auch von nichtmedizinischen Disziplinen.

Diese Ziele wurden schrittweise erreicht:
In der damaligen Bundesrepublik Deutschland fanden die ersten Gespräche über die Errichtung eines Teilgebietes Phoniatrie-Pädaudiologie in einer gemeinsamen Kommission mit HNO-Ordinarien und Phoniatern im Oktober 1975 statt, und im November 1978 wurde dann die Phoniatrie-Pädaudiologie als Teilgebiet der HNO-Heilkunde vom Ausserordentlichen Deutschen Ärztetag mit einer zusätzlichen phoniatrisch-pädaudiologischen Weiterbildungszeit von 2 Jahren anerkannt.

Seit 1976 erscheint 1/4jährlich die Fachzeitschrift „Sprache-Stimme-Gehör“ mit interdisziplinären Beiträgen. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit der Phoniater und Pädaudiologen wurden insbesondere bei den Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Sprach- und Stimmheilkunde und auch auf HNO-Kongressen präsentiert. Inzwischen war es aber so, dass alle in der Deutschen Gesellschaft für Sprach- und Stimmheilkunde vertretenen Berufsgruppen eigene wissenschaftliche Gesellschaften oder Berufsverbände gegründet hatten. Es war deshalb logisch, an eine eigenständige wissenschaftliche, rein ärztliche phoniatrisch-pädaudiologische Gesellschaft zu denken. Die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP) fand am 13. Mai 1983 in Travemünde statt, die nach Erledigung der entsprechenden Formalitäten 1984 in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Erlangen eingetragen wurde. Zum 1. Präsidenten wurde Prof. Dr. G. Kittel, Erlangen, gewählt, der der Gesellschaft bis 1987 vorstand. Die Nachfolger waren Prof. Dr. M. Heinemann, Mainz, bis 1993, Prof. Dr. M. Gross, Berlin, bis 1999 und seitdem Prof. Dr. E. Kruse, Göttingen. Jährlich werden
wissenschaftliche Jahrestagungen durchgeführt und die Beiträge in einem Kongressband publiziert.

Die Phoniatrie und Pädaudiologie entwickelte sich in diesen Jahren in der Bundesrepublik Deutschland ausserordentlich positiv und in wissenschaftlicher und berufspolitischer Hinsicht geradezu sprunghaft. Entscheidend für die Weiterentwicklung des Gebietes war dann aber, dass sich in der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie die Meinung durchsetzte, dass die Phoniatrie und Pädaudiologie ein eigenständiges Fachgebiet werden müsste und sich auch der Berufsverband der Deutschen Hals-Nasen-Ohrenärzte uneingeschränkt für die Selbständigkeit unseres Faches einsetzte.


Text aus der Gutzmann - Festschrift

Vorwort
Die Entwicklung der Phoniatrie und Pädaudiologie in der Bundesrepublik und West-Berlin nach 1945 war anfangs durch die Initiative nur weniger Phoniater gekennzeichnet, die es unternahmen, gleichsam aus dem Nichts die Verbindung zu der in Deutschland blühenden Phoniatrie des ersten Drittels dieses Jahrhunderts wiederherzustellen. Dieses Vorhaben war in den ersten 10 bis 15 Jahren nach dem Kriege besonders schwierig, weil sich der Wiederaufbau der Medizin in Deutschland zunächst an den aktuellen Aufgaben der chirurgischen und internistischen Fächer orientierte. Nur in kleinen und mühsamen Schritten wurden die ersten phoniatrischen Institutionen durch H. Gutzmann d. J. in Berlin, durch J. Berendes und A. Schilling in Marburg sowie durch E. Schönhärl in Erlangen gegründet. Darüber hinaus wurde phoniatrische Arbeit durch einen der Pioniere der frühen deutschen Phoniatrie, R. Schilling in Freiburg/Br., sowie durch H. Loebell in Münster geleistet. Das Extraordinariat für Phoniatrie in München war Ende der 30er Jahre nach der Emigration von Nadoleczny nicht mehr besetzt worden.

In Heidelberg, Mainz, Hamburg, Freiburg, München, Münster, Tübingen, später auch in Würzburg, Göttingen, Krefeld, Giessen, Aachen, Saarbrücken, Ludwigshafen und Ulm entstanden dann in den 60er und 70er Jahren weitere, zum Teil aus kleinsten Anfängen eigenverantwortlich arbeitende und unter der Leitung von zumeist habilitierten Phoniatern stehende, klinische Institutionen, die in Einzelfällen zu Lehrstühlen oder selbständigen Abteilungen sowie zu Universitätskliniken (Mainz) heranwuchsen.

Hierher gehört auch, dass H. Gutzmann d. J. 1962 in West-Berlin die erste und staatliche anerkannte Logopädenlehranstalt im deutschen Sprachraum nach dem Krieg gründete und noch bis 1970 leitete. Damit hat sich H. Gutzmann um die Phoniatrie und Logopädie ein besonderes Verdienst erworben. In grösserem Abstand folgten danach weitere Gründungen von Lehranstalten in der Bundesrepublik.

Die wissenschaftliche Literatur hatte zunächst infolge der ganz im Vordergrund stehenden Patientenversorgung nur geringen Umfang. Sie entwickelte sich dann aber unter den Zwängen der ständig sich erweiternden klinischen Aufgaben, den Lehrveranstaltungen sowie der phoniatrischen Weiterbildung junger Ärzte bald zu einem umfangreichen wissenschaftlichen Gesamtwerk mit vielen Lehrbüchern, Monographien und Handbuchbeiträgen. Es umfasst auch so unzählige Einzelarbeiten sowie Filme mit wissenschaftlichen und informatorischen Inhalten, dass in dieser Übersicht bei weitem nicht alle Leistungen gewürdigt werden können und unabhängig davon das beigegebene Schriftenverzeichnis unvollständig bleiben muss.

Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit waren die Phoniater der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlins in ungezählten Fortbildungs- und Kongressveranstaltungen tätig, hielten Vorträge und publizierten zahlreiche Arbeiten, um die Ärzteschaft mit dem Grundwissen phoniatrischer und pädaudiologischer Krankheits- und Störungsbilder bekanntzumachen. Diese Bemühungen wirkten sich u. a. in den regen Aktivitäten der 1966 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Phoniater, der Deutschen Gesellschaft für Sprach- und Stimmheilkunde sowie mit der 1978 erfolgten Einrichtung der Teilgebietsbezeichnung „Phoniatrie und Pädaudiologie“ im Rahmen der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde positiv aus.

Geschichte der Phoniatrie
Mehrere historische Arbeiten mit Einzelthemen stammen von G. Habermann (Demosthenes, Geschichte des Kehlkopfspiegels u. a.). A. Schilling beschrieb die wissenschaftliche Arbeit der deutschen Phoniater nach dem 2. Weltkrieg in „Speech Pathology“ (1966). Umfangreichere geschichtliche Darstellungen der Phoniatrie aus neuerer Zeit fehlen leider.

Physiologie, Anatomie und experimentelle Phoniatrie
Zur neurochronaxischen Stimmtheorie von Husson äusserten sich B. Schlosshauer (1957) und E. Dunker (1957) auf der Grundlage experimenteller Untersuchungen. Beide Autoren lehnen die Theorie ab. Die gleichen Autoren sowie J. Berendes publizierten experimentelle Untersuchungen zur Stimmlippenspannung. Dabei wurde auch mit einer Hochgeschwindigkeitskamera nach Abweichungen vom normalen Schwingungsbild gefahndet. Die Elektronenmikroskopie und die Enzymchemie setzte J. Berendes für die Funktionsuntersuchung der Kehlkopfmuskeln ein. Er fand, dass diese besonders empfindlich gegen Sauerstoffmangel sind. Zur Problematik der Phonationsreflexe der inneren Kehlkopfmuskeln liegen mehrere Untersuchungen von E. Dunker und B. Schlosshauer sowie histologische Untersuchungen zur nervösen Versorgung der Stimmlippe von J. Berendes vor. Afferente Impulse erregen die pontinen Motoneurone und lösen eine Reflexsalve aus (E. Dunker, B. Schlosshauer).

Einen anderen wichtigen Funktionskreis, nämlich die kindästhetisch-reflektorische Phonationskontrolle, bearbeitete H.-J. Schultz-Coulon (Habilitationsschrift 1976). Die Untersuchungen wurden mit Hilfe der Grundtonanalyse durchgeführt. Sie zeigten die Bedeutung dieser Kontrolle bei Normalpersonen und Patienten mit Dysphonie. Zum primären Kehlkopfton legte G. Beckmann elektroakustische Analysen vor (Habilitationsschrift 1958).

Eine Reihe von Arbeiten beschäftigt sich mit frequenzanalytischen Untersuchungen, mit der Sonagraphie (G. Kittel 1973, 1977) sowie mit dem Differenztonverfahren (H.-J. Arndt). F. Winckel fasste 1970 seine zahlreichen Arbeiten über die Spektralanalyse der Stimme zusammen und entwickelte 1971 ein elektroakustisches Testgerät zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Bühnenstimmen. Eine experimentelle Studie über die mittlere Sprechstimmlage mittels Grundfrequenzhistogrammen legte H.-J. Schultz-Coulon 1975 vor. In neuerer Zeit erfolgten Untersuchungen über computergestützte Tonhöhenberechnungen von G. Kittel und M. Moser (1978). Die dadurch ermöglichte Objektivierung von Stimmqualitäten wird für künftige Entwicklungen der Physiologie und Diagnostik der Phonation eine grosse Rolle spielen.

Eine interessante Publikation legte G. Schlöndorff 1971 über Untersuchungen zur Stimmbildung unter veränderten atmosphärischen Bedingungen vor. Versuche mit „Heliumluft“ sowie mit Schwefelhexofluorid ergaben Transpositionen der Sprachformanten in tiefere bzw. höhere Frequenzbereiche. Von praktischer Bedeutung sind diese Versuche für Tieftauchexperimente. Einen weiteren Schritt zum physiologischen Verständnis der Stimme und Sprache ging C. Holm in seinen Untersuchungen zur polygraphisch-synoptischen Analyse zur Struktur und Entstehung des segmentalen Aufbaus (Habilitationsschrift „Stimmgebung, Sprechen, Sprache“, Freiburg 1971). Experimentell-phonetische Untersuchungen mit interessanten Ergebnissen zur Sprachrückkoppelung bei verschiedenen Sprachstörungen legte E. Loebell 1966 vor (Habilitationsschrift). Der gleiche Autor publizierte 1969 weitere Ergebnisse elektrolottographischer Untersuchungen.

Weitere stimmphysiologische Einzelthemen von Bedeutung stammen von H. Bauer über die Benutzung von Realzeit-Frequenzanalysatoren, von G. Habermann über pneumographische Messungen bei Laparaskopien, weiter von G. Habermann über eine phoniatrisch-radiologische Studie über den Kehlraum, der echte physiologische Beziehungen zum emotiven Gehalt der Stimme aufweist. Die Messung der Stimmlippenabstände bzw. der Flächen des Glottisbildes publizierte J. Berendes 1960. Zur Elektrophysiologie des Inneren Sprechens äusserte sich derselbe Autor 1954. Dabei wurden Aktionsströme über dem M. cricothyreoideus abgenommen.

Stimmstörungen
Zur Pathogenese, Klinik, Diagnostik und Therapie. Einen breiten Raum in der wissenschaftlichen Arbeit der Phoniatrie Anfang der 60er Jahre nehmen die Probleme in Zusammenhang mit hormonellen Stimmstörungen ein. Über die Wirkung virilisierender Substanzen auf die weibliche Stimme als Leitsymptom äusserte sich erstmals H. Bauer (1960). Wenig später publizierten zum gleichen Thema mit klinischen und therapeutischen Aspekten H.-J. Arndt, H. Breuninger sowie J. Berendes (1962 und 1963). Pathogenetische Beziehungen zur Schilddrüse bei Stimmstörungen stellte G. Kittel 1969 mit Untersuchungen an 90 Struma-Patienten her. In diesen Kreis von Arbeiten gehören auch die Publikation von A. Schilling (1961) über den Stimmwechsel bei Entwicklungsbeschleunigung und von G. Habermann über den alternden Larynx (1972).

Während einer Grippeepidemie im Winter 1969/70 kam es zu gehäuften Stimmlippenlähmungen, zu denen G. Wirth und U. Leypoldt sowie H. Bauer wissenschaftlich Stellung nahmen. Die Asymmetrie des Kehlkopfes in Beziehung zu Stimmstörungen wurde 1961 von H. Bauer und 1974 von W. Pascher beschrieben und dabei die pathogenetische Bedeutung dieser Anomalie erörtert. Eine umfangreiche Arbeit über den Einfluss der Mandelausschälung auf die menschliche Stimme legte H. J. Arndt vor (Habilitationsschrift 1961). Mit klinisch-phoniatrischen Untersuchungen und Suchtonanalysen wurde festgestellt, dass funktionell bedingte Veränderungen der Stimmgrenzen nach Tonsillektomie wahrscheinlich nur vorübergehend sind.

Mit Einführung der Intubation als Routinemethode entstanden häufig Traumen des Larynx, teils als Mikrotraumen (H. S. Johannsen 1972), teils als Luxation der Stellknorpel (H.-J. Schultz-Goulon 1974). H. Bauer beschrieb eine Dehnungsverletzung des N. recurrens durch Intubation in Narkose. Zur Pathogenese und Behandlung der Taschenfaltenhyperplasien des Kehlkopfes publizierten E. Kruse, O. Kleinsasser und E. Schönhärl. Es wird auf die Erfolge der endolaryngealen mikrochirurgischen Behandlung hingewiesen. Das Cri-du-chat-Syndrom aus phoniatrischer Sicht beschrieben H. Bauer (1968) und U. Petersen (1974).

1958 berichtete H. Gutzmann jun. über die stimmlichen Voraussetzungen zu einem Gesangsstudium. Die Bewertung krankhafter Stimmklänge mit dem Gehör versuchte G. Habermann 1976 durch eine polare Charakterisierung der Stimme auf einem Formblatt zu dokumentieren. Die Tonhöhenschreibung als diagnostisches Mittel untersuchten H.-J. Schultz-Coulon und H.-J. Arndt (1972) und empfahlen die kontinuierliche Aufzeichnung von Sprachmelodie und Sprachdynamik als routinemässige Diagnostik.

Nachdem Winckel 1957 zusammenfassend über die Technik der Laryngo-Stroboskopie berichtet hatte, gelang deren Einführung in die tägliche Praxis E. Schönhärl mit seiner Monographie (1960). Eine verbesserte visuelle Diagnostik mit der indirekten Mikro-Laryngoskopie sowie mit der Larynx-Strobo-Mikroskopie erprobte und empfahl W. Pascher 1971. Auf diesem Weg weitergehend, entwickelte G. Kittel 1978 erstmals die Lupen-MikroTV-Farbstroboskopie mit der Möglichkeit der Amplitudenbestimmung. Die Elektroglottographie, d. h. die diagnostische Anwendung eines polygraphischen Sprech- und Sprachanalysators, wurde unter verschiedenen Gesichtspunkten von den Autoren C. Holm und E. Loebell beschrieben. Es werden bis zu 12 Ableitungen vorgenommen und dadurch Beiträge zur Objektivierung von Stimm- und Sprachbefunden gegeben. Die direkte Punktion zur Messung des subglottischen Druckes wurde als klinisch-diagnostische Methode von E. Loebell 1969 empfohlen. Demgegenüber führte G. Kittel 1974 die Ganzkörperplethysmographie zur Druckmessung in der Subglottis ein.

Diagnostisch wichtig erscheinen auch Verfahren zur Tumordiagnostik im Kehlkopf mit Toluidinblau (H. S. Johannsen und W. Pascher 1974) sowie die Anwendung von Narkotika zur Therapie der funktionellen Aphonie (H. Breuninger 1963). Die klinische Bedeutung der Elektromyographie der Kehlkopfmuskeln beschrieb schon 1962 B. Schlosshauer. Zur Differentialdiagnose des Globusgefühls mit umfangreichen klinischen Untersuchungen äusserte sich H. Breuninger 1974 und zur Röntgendiagnostik bei Luxation des Stehknorpels H.-J. Schulz-Coulen 1978.

Die Therapie von Stimmstörungen in der phoniatrischen Literatur seit 1945 betrifft überwiegend operative Massnahmen. Die funktionellen Resultate der endolaryngealen Lateralfixation beschrieben G. Stange, C. Holm und K. Schuhmann, die Ergebnisse der extralaryngealen Laterofixation E. Kruse in einer Dissertation 1972. Erste Ergebnisse mit der Wiederherstellungschirurgie des N. laryngeus recurrens zur Verbesserung der Stimmfunktion beschrieben J. Berendes und A. Miehlke 1968. Nach Chodektomien fanden sich stets Stimmdefekte, die jedoch durch Übungsbehandlung zu bessern waren (E. Malbeck und B. Schlosshauer 1960). Myotomien empfahl B. Schlosshauer zur Behandlung der spastischen Dysphonie (1969).

Die konservative phoniatrische Therapie von Stimmgestörten findet in einem Beitrag von H. Gundermann zur Gruppentherapie bei Stimmgestörten ihren Ausdruck. Diese Therapie ist nicht nur zeitökonomischer, sondern sie ist nach Meinung des Autors auch kommunikationsgerechter. In einer Monographie „Die Behandlung der gestörten Sprechstimme“ (1977) geht H. Gundermann auf alle Aspekte der psychologischen, rhythmischen und phonopädischen Behandlung ein und diskutiert kritisch die Ergebnisse.

Die wissenschaftliche und praktische Problematik der Kehlkopflosensprache beschäftigten H. Gutzmann 1962 und B. Schlosshauer 1958 mit Röntgentonfilmaufnahmen und mit dem stroboskopischen Röntgenbild sowie O. Brankel mit der Sonagraphie. O. v. Arentsschild gab 1964 eine Zusammenstellung der technischen Möglichkeiten zur Sprechhilfe. Die Glottographie zur Untersuchung der Kehlkopflosen und ihrer Stimme benutzten C. Holm und H. Maurer 1972. K. W. Hommerich und U. Kukula untersuchten 1965 statistisch den Sprecherwerb und die Sprechverständlichkeit Laryngektomierter. Schliesslich soll nicht unerwähnt bleiben, dass ein „Aussenseiter“ sich in einer viel diskutierten Monographie zur biokybernetischen Therapie der Stimmstörungen äusserte (K. Hartlieb: „Praktikum der Stimm- und Sprachheilkunde, 1969).

Sprachstörungen
Ein Buch von besonderem Wert ist das letzte wissenschaftliche Werk von R. Schilling „Das kindliche Sprechvermögen“ (1956). Es dokumentiertdie grosse Erfahrung und die Liebe dieses bedeutenden Phoniaters zu seinen Patienten.

Zum Stottern erschien in Buchform 1969 der Titel „Die Sprechneurosen’ von Frau H. Fernau-Horn. Es handelt sich um ein vor allem für die Therapie-Literatur des Stotterns bedeutsames Werk. Eine Monographie von G. Böhme befasst sich ganzheitlich mit dem „Stottersyndrom“ (1977). Einzelarbeiten über die Behandlung von Stotterern stammen von G. Lotzmann 1961 (Lee-Effekt), von G. Kittel 1972 (Hypnosebehandlung), von G. Habermann 1963 (Methylpentynol-Therapie), von K. W. Hommerich und M. Korzendorfer 1966 (Librium) und von H. Horbach, H. S. Johannsen und W. Pascher 1977 (Kombinierte Massnahmen mit Verhaltenstherapie und Medikamenten). Das umfangreichste Schrifttum über Stottern kommt von O. Branckel, der in den Mittelpunkt seiner pathophysiologischen Betrachtungen die Inbildlehre von W. Scheidt stellt. Daraus leitet er die Diagnostik mit der Reaktometrie (Elektrodermatographie) und die Neuraltherapie bei Stotternden ab. Weitere Arbeiten von O. Brankel befassen sich mit pneumographischen und myographischen Untersuchungen von Stotterern. Auch A. Schilling hat sich in vielen Arbeiten zum Stottern geäussert, u. a. zur Beteiligung des Vestibularis, des Zwerchfells, der Hirnschäden, der Vibrationsempfindung, zur Sprachdynamik der Stotterer und zum autogenen Training. Die wissenschaftlichen und klinischen Erfahrungen von A. Schilling sind von ihm in einem Handbuchbeitrag mit ausführlicher Literatur des gesamten Themas zusammengefasst (1963), und 1965 hielt er in Wien auf dem Kongress der IALP sein ausführliches Referat über die Behandlung des Stotterns. Wenig später verstarb dieser hervorragende junge Phoniater, der Sohn von R. Schilling.

Zu den Rhinophonien und zur Gaumenspaltensprache. H. Gutzmann jun. gab 1958 eine ausführliche Übersicht über die Aufgabe des Phoniaters bei Gaumenspaltenträgern. Wichtige klanganalytische Untersuchungen zur Nasalität legte als Habilitationsschrift 1965 H. Bauer vor. Die darin dargelegten umfangreichen Untersuchungen mit der Sonagraphie bei fortlaufender Sprache befassen sich mit den Veränderungen des Klangspektrums sowie der Formamen und der Intensität. Therapeutisch ergeben sich daraus Übungen zur Lauttrennung, zum Ausatmungsdruck und zur Ausbildung des semantisch wichtigen zweiten Formamen. Die operative Behandlung von Spaltträgern wird unter dem Gesichtspunkt der phasenspezifischen Entwicklung der kindlichen Sprache gesehen (F. Härle, C. Holm u. a. 1971). Mit der Tonsillensphinkterplastik bei zu kurzem Gaumen und mit der Dokumentation der Gaumenspaltensprache mittels Aerometrie befasste sich E, Loebell. Diagnostisch wichtig ist die Einführung der Fotoendoskopie bei velo-pharyngealen Untersuchungen (Loebell 1977). Zur Kausalität von LKG-Spalten führten G. Kittel u. a. katamnestische Untersuchungen durch. Das praktisch wichtige Gebiet der sog. Risikokinder in der Phoniatrie und Pädaudiologie bearbeiteten in grösseren Untersuchungsreihen P. Biesalski und G. Gross-Selbeck, H.-J. Schultz-Coulon u. a.

Zu den zentralen Sprachstörungen. Die Problematik der akustischen Agnosie griff H. Loebell in verschiedenen Arbeiten mit Hinweisen auf Pathogenese, Symptomatik und Klinik auf. A. Schilling äusserte sich ebenso wie später Ch. von Deuster zur partiellen akustischen Lautagnosie und deren diagnostischen Bedeutung bei stammelnden Kindern. F. Winckel schrieb eine Reihe von Arbeiten zur Sprachperzeption hinsichtlich des Spektrums (1960) und auf phonologisch-linguistischer Ebene (1969). H. Gutzmann und auch G. Boers schilderten in mehreren Arbeiten Erfahrungen mit der medikamentösen Behandlung bei Sprachstörungen.

Publikationen über Aphasien liegen von M. Höxter sowie von H. J. Moek, W. Pascher und U. Petersen (im Kindesalter) vor. Petersen äusserte sich auch in mehreren Arbeiten zu Fragen der Dysarthrie. U. Draf entwickelte einen Mundmotoriktest zur Feststellung zentraler motorischer Ausfälle bei Kindern mit Sprachstörungen (1975).

Psychologie und Phoniatrie
1973 erschien von P. Biesalski mit Chr. Seidel eine Publikation über das Frostig-Test- und Therapieprogramm bei sprachgestörten Kindern, das erstmals in Deutschland wissenschaftlich erprobt wurde. Psychologische Aspekte bei sprachgestörten Kindern wurden von P. Biesalski und Ch. Kämnitz 1965 beschrieben. Über den Autismus aus phoniatrischer und pädaudiologischer Sicht äusserte sich 1975 G. Böhme. W. Wendlandt wurde durch seine Schriften zur Resozialisierung Stotternder (1972) bekannt.

Pädaudiologie
Die bedeutendste Schrift zum Thema Pädaudiologie wurde von E. Beckmann 1962 in seiner Monographie „Das hörgestörte Kind“ verfasst. In dieser Arbeit (ein Kongressreferat) wies Beckmann auf zahlreiche medizinisch relevante Probleme hin, die bis dahin im deutschen Schrifttum nicht zu finden waren. In Einzelarbeiten publizierten zur Ätiologie der einseitigen Taubheit H. S. Johannsen 1974, zur Differentialdiagnose der Hörschädigung nach Pockenschutzimpfung Ch. von Deuster 1976 und zur Gehörlosensprache C. Holm (mittels Glottographie). v. Arentsschild gab 1974 vor der Union Europäischer Phoniater eine Übersicht über den audiologischen Arbeitsbereich des Phoniaters.

Zur Diagnostik kindlicher Hörstörungen. Screeninguntersuchungen wurden von E. Beckmann mit verschiedenen Audiometern durchgeführt. Beckmann befasste sich als erster in Deutschland auch mit der Schulaudiometrie. H.-J. Arndt empfahl 1959 die Urbantschitsch-Harmonika für Auswahluntersuchungen. Neue diagnostische Möglichkeiten mit Hilfe einer Kinderaudiometrieanlage und der Säuglingsaudiometrie brachte P. Biesalski 1964 in die Diskussion. Vergleiche dieser neuen Verfahren mit konventionellen Methoden erbrachten auch beim Kleinkind keine diagnostisch relevanten Differenzen (P. Biesalski u. a.). v. Arentsschild und Pochhammer arbeiteten über die Reihenaudiometrie in Schulen (1974) und die Sprachaudiometrie mit Flüstersprache. Sprachaudiometrische Verfahren für Kinder entwickelten Biesalski et al. (1974) sowie Gabriel et al. (1977).

Die Hochtonaudiometrie in Hinsicht auf die diagnostische Bedeutung bei Kindern untersuchte G. Böhme 1978. Grobe Geräusche zur pädaudiologischen Diagnostik benutzte H .S. Johannsen (1975). Die für die Pädaudiologie wichtige Stapediusreflex-Untersuchung wurde 1976 und 1977 in mehreren Arbeiten von G. Westerhenn und H. Breuninger bearbeitet. Biesalski u. a. entwarfen den Mainzer Kindersprachtest, der inzwischen weite Verbreitung gefunden hat.

Eine relativ umfangreiche Literatur entstand in den letzten Jahren über die elektrische Reaktionsaudiometrie in Hinsicht auf die pädaudiologische Diagnostik. Zu diesem Thema äusserten sich P. Biesalski sowie v. Arentsschild u. a. Vergleiche der ERA zur konventionellen Audiometrie), G. Kittel (zur Elimination von Störpotentialen), C. Holm und G. Stange (zur klinischen Bedeutung der ERA bei hörgestörten Kindern) und M. Handrock u. a. (ERA bei Neugeborenen). Über die Hirnstammaudiometrie in der pädaudiologischen Diagnostik schrieben 1979 Ch. von Deuster u. a. Weitere wichtige pädaudiologische Einzelarbeiten befassten sich mit der phasenspezifischen Entwicklung des Hörvermögens (C. Holm 1977) und mit der Durchführung der Frühdiagnostik hörgestörter Kinder (P. Biesalski 1969).

Zur pädaudiologischen Therapie. Zu den klinischen Problemen der pädaudiologischen Therapie, insbesondere der Hörgeräteversorgung, publizierte P. Biesalski ab 1966 verschiedene Arbeiten. Dazu gehören auch Untersuchungsreihen zur Frage von Schäden durch schallverstärkende Geräte bei hörgestörten Kindern (P. Biesalski und G. Stange sowie H.-J. Arndt). Mit der Methode von Guberina (Verbo-tonale Methode) zur Verbesserung der Frühspracherziehung beschäftigten sich C. Holm und J. Gospodnetic. Auf die Schwierigkeiten der Sprachanbildung hörgestörter Kinder mit zusätzlicher zentraler Sprachentwicklungsverzögerung wiesen P. Biesalski und Chr. Seidel hin.

Angewandte Phoniatrie und Fortbildung
Das wissenschaftliche phoniatrische Werk in der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin wäre ohne die der Praxis und der Fortbildung gewidmete Literatur nicht vollständig aufgezählt. Eine Artikelreihe „Angewandte Phoniatrie“ wurde 1975 von W. Pascher und H. S. Johannsen (Stimmstörungen) in der Zeitschrift HNO veröffentlicht. 1977 setzte G. Böhme in der gleichen Zeitschrift diese Reihe mit einigen Artikeln über Sprachstörungen fort. Allgemein fortbildende Publikationen über verschiedene Themen stammen von H. Loebell. Einen neuen Weg der phoniatrischen Fortbildung beschritt ab 1977 P. Biesalski mit der Herausgabe der „Phoniatrisch-pädaudiologischen Briefe“ (bisher 25 Fortsetzungen). Die praktisch wichtige Dokumentation phoniatrischer Fakten in der klinischen Arbeit wurde von W. Pascher u. a, sowie von P. Biesalski u. a. publiziert.

Rehabilitation in der Phoniatrie
Hierzu gehören u. a. einige erwähnenswerte Arbeiten zur Rehabilitation von Hör- und Sprachgeschädigten, dazu äusserten sich P. Biesalski, E. Loebell, W. Pascher und G. Wirth.


Filme
v. Arentsschild, O.; Spitzy: Die Hörprüfung beim Kleinkind. Medicolog Berlin 1971.

Arndt, H.-J.: Analyse pathologischer Stimmbandschwingungen bei hormonbedingten Stimmstörungen. Research Film, Vol. 5 (1966).

Berendes, J.: Stimmlippenschwingungen nach Arypexie. Arch. Ohren-usw. Heilk. 171 (1958), 224.

Biesalski, P.: Die Sprache des spastisch gelähmten Kindes. Mainz (1974), Schw.-W. 16 mm Ton, 25 Min.

Biesalski, P.: Die Logopädin. Werdegang und Berufsbild. Mainz (1972), Schw.-W. 16 mm Ton, 25 Min.

Dunker, E.: Hochfrequenzkinematographische Untersuchungen des Verhaltens der Stimmlippen bei Unterbrechung der Anblaseluft. Arch. Ohrenusw. Heilk. 171 (1958), 225.

Janker, R.; Schwab, W.: Röntgenkinematographische Untersuchungen über die Ersatzsprache nach Laryngektomie (Bonn). Inst. f. d. wiss. Film, Göttingen, W 358.

Kittel, G.: Lupenendoskopische Foto- und Filmdokumentation bei Stimmstörungen. Sprache-Stimme-Gehör 2 (1977), 42-49.

Lotzmann, G.; Hommerich, K. W.: Die Stotterer-Symptomatik unter verzögerter Sprach-Rückkopplung (Lee-Effekt). Berlin 1962. Inst, f. d. wiss. Film, Göttingen, B 854, siehe auch Arch. Ohren-usw. Heilk. 180 (1962), 823.

Paulsen, K.: Stimmbildung in der aufsteigenden Wirbeltierreihe. (Kiel), 1967. Inst. f. d. wiss. Film, Göttingen, C 937.

Schlosshauer, B.: Experimentelle Untersuchungen der Stimmlippenbewegung. (1958), Inst. f. d. wiss. Film, Göttingen, C 870.

Schlosshauer, B.: Auswertung der Röntgentonfilmaufnahmen von Speiseröhrensprechern. Folia phoniat. 10 (1958), 154.

Schwab, W., Bauer, H.: Möglichkeiten des Röntgenkinotonfilms zum Studium der Sprache der Taubstummen im Vergleich zu Normalhörenden. Röntgen-Blätter 19 (1966), 42-48.

Literatur
Geschichte der Phoniatrie
Habermann, G.: Demosthenes und seine Sprachstörungen. Sprache-Stimme-Gehör 1 (1977), 123-126.

Schilling, A.: Speech Pathology. R. W. Rieber u. R. S. Brubaker. Amsterdam: North-Holland Publ. Comp. 1966.

Schönhärl, E.: Neuere Gesichtspunkte über Wesen, Aufgabe und Fortschritte der Phoniatrie. Gesundheit und Wohlfahrt (Schweiz) (1951), 1- 11

Physiologie, Anatomie, experimentelle Phoniatrie
Beckmann, G.: Analyse des primären Kehlkopftons sowie der akustischen Bedeutung der Kehlkopfventrikel. Archiv Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilk. 169 (1958), 196.

Berendes, J.; Schallock, G.: Histologische Untersuchungen zur nervösen Versorgung im Bereich der Stimmlippe. Z. Laryng. 31 (1952), 517-520.

Berendes, J.: Die Funktion der Kehlkopfmuskeln im Lichte der Elektronenmikroskopie und Enzymchemie. Mschr. Ohrenheilk. 99 (1965), 411-412.

Dunker, E.; Schlosshauer, B.: Unregelmässige Stimmlippenschwingungen bei funktionellen Stimmstörungen. Z. Laryng. 40 (1961), 919-934.

Dunker, E.: Neue Ergebnisse der Kehlkopfphysiologie. Folia phoniat. 21 (1969), 161-178.

Holm, C.: Stimmgebung, Sprechen und Sprache. Eine polygraphisch-synoptische Analyse zur Struktur und Entstehung des segmentalen Aufbaus der Sprache. Habilitationsschrift Freiburg 1971.

Kittel, G.; Moser, M.: Klinische Vergleiche subjektiver und sonagraphischer Daten mit Computeranalysen. IALP-Congress Proc. Copenhagen 1977, 503-509.

Loebell, E.: Vergleichende experimentell-phonetische Untersuchungen der äusseren Atmung, der Phonation und Artikulation über die Einwirkung der verzögerten Sprachrückkopplung bei funktionellen und organischen Sprachstörungen. Habilitationsschrift München 1966.

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Schlöndorff, G.: Untersuchungen zur Stimmbildung unter veränderten atmosphärischen Bedingungen. Z. Laryng. 50 (1971), 161-170, 272-282, 326-339.

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Zeitschrift
Herausgeber:

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