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Günther Habermann ist gebürtiger Berliner Nach dem Medizinstudium, das er in seiner Heimatstadt 1937 abgeschlossen hat, war er bis zum Kriegsende Sanitätsoffizier. Danach erhielt er seine Facharztausbildung als Hals-Nasen-Ohren-Arzt an der Universitäts-HNO-Klinik Leipzig. Von der Leipziger Medizinischen Fakultät wurde Habermann 1955 mit einer Untersuchung über das »lauthafte Lachen« habilitiert. Er war damals Chefarzt der von ihm errichteten HNO-Klinik der Stadt Chemnitz. 1958 führte ihn sein Weg nach Frankfurt a. M.. Er ließ sich in Frankfurt-Höchst als HNO-Facharzt nieder. Ab 1963 war Habermann als Chefarzt in der HNO-Abteilung des Städtischen Krankenhauses Frankfurt-Höchst klinisch operativ tätig. Nach seiner Umhabilitierung übernahm er Lehraufgaben an der Universität Frankfurt und an der Musikhochschule. 1974 wurde er zum Honorarprofessor ernannt.
Infolge besonderer Interessen für Stimme und Sprache als prägenden Teilen der menschlichen Persönlichkeit (und seines engen Umgangs mit Sängern und Schauspielern sowie der Konfrontation mit deren spezifischen beruflichen Problemen) widmete er sich in den folgenden Jahren der Phoniatrie im weitesten Sinne.
Außer in zahlreichen Vorträgen im In- und Ausland artikulierte Habermann sich immer wieder in Kongreß-Beiträgen, Artikeln und anderen Veröffentlichungen zur Stimme »als Spiegel der Person« und schrieb mit »Stimme und Sprache« hierzu ein grundlegendes, leicht faßliches Buch, das in mehreren Auflagen erschienen ist.
Als summa summarum seines von Leidenschaft für die Thematik geprägten wissenschaftlichen, beruflichen und privaten Lebens und Schaffens darf sein Buch Stimme und Mensch Beobachtungen und Betrachtungen gelten.
Ausgewählte Publikationen
Physiologie und Phonetik des lauthaften Lachens. J.A. Barth, Leipzig 1955
Stimme und Sprache. Eine Einführung in ihre Physiologie und Hygiene, 2. Aufl. Thieme, Stuttgart 1986
Stimme und Mensch. Median-Verlag, Heidelberg 1996
Bauchinnendruckveränderungen in Abhängigkeit von der Atmung. Folia phoniat. (Basel). 12 (1960), 60-74
Zur Geschichte des Kehlkopfspiegels. HNO 17 (1969), 257-261
Die Bedeutung des Kehlraums für die emotionale Färbung der Vokale. Arch. klin. exp. Ohr-, Nas. und Kehlk. Heilk. 195 (1970), 276-290
Der alternde Larynx: Funktionelle Aspekte. HNO 20 (1972), 121-124
Die Stimme als Spiegel der Person. HNO 23 (1975), 129-131
Zur Bewertung krankhafter Stimmklänge mit dem Gehör. Laryng. Rhinol. 55 (1976), 245-249
Demosthenes und seine Sprachstörungen. Sprache-Stimme-Gehör 1 (1977), 123-126
Über das Zungenbändchen. Eine phoniatrische und medizingeschichtliche Betrachtung. Sprache-Stimme-Gehör 2 (1978), 129-135
Kaiser Nero als Schauspieler und Sänger. HNO 27 (1979), 278-282
Funktionelle Stimmstörungen und ihre Behandlung. Arch. Otorhinolaryngol. 227 (1980), 171-345
Goethes Stimme und Sprechweise im Urteil seiner Zeitgenossen. Sprache-Stimme-Gehör 6 (1982), 109-140
Der menschliche Schrei. Sprache-Stimme-Gehör 11 (1987), 129-134
Heroische Stimmtherapie zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Sprache-Stimme-Gehör 12, (1988), 83-85
Schauspieler auf der antiken Bühne - ihre Stimmen und ihre Masken. Sprache-Stimme-Gehör 18 (1994), 1-6
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