Heidelbach, Johann-Georg
Prof. Dr. med.

geb. 25.09.38
in Mühlhausen/Thüringen,
gestorben am 18.10.1997 in Dresden

Studium Humanmedizin 1950- 1962
in Berlin (Humboldt-Universität) und
in Erfurt (Medizinische Akademie Erfurt)

In der Phoniatrie tätig seit 1965
seit 1977 Leiter der Phoniatrie-Abteilung der Klinik für HNO-Krankheiten der
Medizinischen Akademie Dresden

Arbeitsschwerpunkte aus der Phoniatrie
(neben klinisch-chirurgischer Tätigkeit)
Stimmphysiologie und Stimmpathologie, insbesondere im
Zusammenhang mit dem Berufseinsatz in stimmintensiven Berufen
(Sing- und Sprechstimme)
Systematik und Terminologie in der Phoniatrie
einheitliche Befunddokumentation in der phoniatrischen Praxis
Tauglichkeits- und Eignungsbeurteilungen für den stimmintensiven
Beruf
funktionelle Chirurgie des Kehlkopfes und des Ohres

Phoniatrische Wirkungsstätten
Phoniatrie-Abt. d. Klinik f. HNO-Krankheiten der Medizinischen
Akademie Dresden
Studio für Stimmforschung der Musikhochschule ,,Carl Maria von
Weber“ Dresden
Staatsoper-SEMPER-Oper Dresden
Reha-Klinik Kreischa / Dresden

nationale und internationale Wissenschaftsorganisationen
Sektion Phoniatrie der Ges. f. ORL u. zerviko-faz.Chir. d. DDR (Vors. 1987 -1989)
Union der Europäischen Phoniater - UEP - (Präsident 1986/87)
Collegium Medicorum Theatri - CoMeT -

Titel
Doz., Dr. sc. med., Professor

Nachruf
W. Wellens

Kollege Heidelbach hat uns für immer verlassen. Wir trauern um einen Mann, der als eine markante Persönlichkeit in unserer Erinnerung weiterleben wird. Einfachheit, Bescheidenheit und eine große Ernsthaftigkeit kennzeichneten sein Wesen und auch seinen Arbeitsstil. Wenn wir an ihn denken, erinnern wir uns an einen in jeder Weise zuverlässigen Kollegen, für den die getreu erfüllte Pflicht zu den wichtigsten Maßstäben in seinem Leben zählte. Ihm ging es um Fakten und Taten und nicht um gefälliges Wortgeklingel.
Im persönlichen Umgang haben wir vor allem diese Zuverlässigkeit geschätzt, aber auch den Eindruck der Ruhe und Loyalität, der von ihm ausstrahlte. Die Erwartungen seiner Kollegen und Freunde wurden niemals enttäuscht.
Er hat der Phoniatrie viele Impulse gegeben. So erwarb er sich große Verdienste bei der Entwicklung neuer Dokumentationsprinzipien für unser Fachgebiet, und seine Studie über die Tauglichkeitsbeurteilungen für die Sängerausbildung hat neue Maßstäbe gesetzt. Als vorzüglicher Organisator und Gastgeber hat er zusammen mit seinen sächsischen Kollegen den XIV. UEP-Kongreß in Dresden 1987 zu einem viel beachteten Erfolg geführt, der unvergessen bleibt.
Für seine wissenschaftlichen, klinischen und berufspolitischen Verdienste um die Phoniatrie wird er mit der Ehrenmedaille der Union der Europäischen Phoniater gewürdigt. Wir werden unseren Kollegen und Freund Johann-Georg Heidelbach nicht vergessen.